In der neuen Spielzeit feierte G\u00fcnter Schr\u00f6der 21j\u00e4hrig am 15. Oktober 1961 unter Trainer Adi Prei\u00dfler im heimischen Ellenfeld-Stadion seine Premiere beim 2:2 gegen den BSC Oppau. Der eisenharte Verteidiger, der weder sich noch den Gegner schonte, gewann gleich in seiner ersten Spielzeit mit der Borussia den Oberliga-Titel im S\u00fcdwesten \u2013 in der darauffolgenden Endrunde um die deutsche Meisterschaft war der \u201eAbr\u00e4umer\u201c in allen drei Spielen (gegen N\u00fcrnberg, Schalke und Tasmania) ebenso im Einsatz wie zwei Jahre sp\u00e4ter in allen sechs Begegnungen gegen den HSV, 1860 M\u00fcnchen und Borussia Dortmund. Auch einen gro\u00dfen Anteil am Klassenerhalt im Sommer 1965 in der Bundesliga mit dem respektablen 10. Tabellenplatz \u2013 dem besten, den je eine saarl\u00e4ndische Mannschaft in der Elite-Klasse des deutschen Fu\u00dfballs erreichte \u2013 konnte sich der Mann, der vor allem das K\u00e4mpferische als seine ureigene Tugend benennt, auf seine Fahnen schreiben, hatte er sich doch bundesweit bei den etablierten Linksau\u00dfen, seien es Dortmunds WM-Held von 1966, Lothar Emmerich, HSV-Ikone Charly D\u00f6rfel oder Lauterns Winfried Richter, geh\u00f6rigen Respekt verschafft. Mit einer Spielweise, die man getrost als hart, aber herzlich und in ihren Grundz\u00fcgen stets als fair bezeichnen kann.<\/p>\n\n\n\n
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Ein 1967 erlittener Schien- und Wadenbeinbruch verhinderte nach Borussias Wiederaufstieg in Liga eins erneute Bundesliga-Eins\u00e4tze, zumal es trotz Nagel im Bein nach vermeintlicher Heilung im Training an derselben Stelle abermals eine Fraktur gab. Doch seine Leidenschaft f\u00fcr den Fu\u00dfball lie\u00df er sich trotz l\u00e4ngerer Pause nicht nehmen. Nach mehr als 18 Jahren Borussia mit 153 Spielen in der ersten Mannschaft heuerte G\u00fcnther Schr\u00f6der 1968 als Spielertrainer beim damaligen VfR Schiffweiler an. Als Borussias Amateure 1970 in sportlicher Not waren, erh\u00f6rte G\u00fcnter Schr\u00f6der den Ruf der Verantwortlichen und kehrte ins Ellenfeld zur\u00fcck: Seine gro\u00dfen Erfahrungen setzte er als Mittell\u00e4ufer der klassischen Pr\u00e4gung f\u00fcr Borussias II ein und f\u00fchrte das Team am Saisonende gar noch zur Vizemeisterschaft! Noch lange Jahre danach geh\u00f6rte er zu den S\u00e4ulen der Traditionsmannschaft im Ellenfeld.<\/p>\n\n\n\n
Ganz andere Qualit\u00e4ten bewies der heutige Jubilar auch im\nFilm-Business. In der ab 1970 f\u00fcr die Regionalprogramme der ARD (zum Teil auch\nim Ellenfeld) gedrehten Serie \u201eFu\u00dfballtrainer Wulff\u201c spielte er gemeinsam mit\nseinem Borussen-Teamkollegen Hennes Schreier mit und heimste viel Anerkennung\nein. Anl\u00e4sslich des 50j\u00e4hrigen Jubil\u00e4ums der Bundesliga wurde G\u00fcnter Schr\u00f6der\n2013 in eine \u201eSaarland-Jubil\u00e4ums-Elf\u201c gew\u00e4hlt \u2013 zur Wahl, die vom Ellenfeld\ne.V. und dem Saar-Park-Center organisiert worden war, standen alle Saarl\u00e4nder,\ndie seit 1963 in der Bundesliga gespielt hatten.<\/p>\n\n\n\n
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Vergleicht G\u00fcnter Schr\u00f6der den Fu\u00dfball seiner Zeit mit\nheute, so tun sich f\u00fcr ihn zwei grundverschiedene Welten auf: \u201eUnsere Borussia\n\u2013 das war damals eine gro\u00dfe Familie, zu der auch die Br\u00e4ute und Frauen geh\u00f6rten.\nWir waren mit Leib und Seele f\u00fcr unseren Verein da und h\u00e4tten, wenn es h\u00e4tte\nsein m\u00fcssen, auch kostenlos gespielt.\u201c Was heute im Profi-Fu\u00dfball gezahlt\nwerde, stehe oft in krassem Verh\u00e4ltnis zu den Leistungen. O-Ton Schr\u00f6der: \u201eWas\nwir fr\u00fcher mit dem Fu\u00dfball verdient haben, das liegt heute in der Portokasse\nder meisten Spieler.\u201c So verdiente der Abwehrrecke von damals seine \u201eBr\u00f6tchen\u201c\nals Bau- und M\u00f6belschreiner bei einer einheimischen Baufirma. Nichts kann die unterschiedlichen\nZeiten besser dokumentieren als eine fast schon anekdotenhaft anmutende Begebenheit\nim September 1964: Vor dem Heimspiel gegen den Hamburger SV ist die Borussen-Mannschaft\nwie meist im Schulungsheim der Arbeitskammer in Kirkel \u201ekaserniert\u201c. Vor dem\nSpiel gibt Trainer Horst Buhtz seinen Sch\u00fctzlingen noch zwei Stunden Zeit zum\nVerschnaufen. Was macht G\u00fcnter Schr\u00f6der? L\u00e4sst sich abholen und zum Haus nach\nSpiesen fahren, wo das angelieferte Dachgeb\u00e4lk noch schnell bearbeitet und\ngestrichen wird. Anschlie\u00dfend geht es zum Ellenfeld-Stadion, wo er mit der\nBorussia den stolzen HSV mit 3:1 \u201ewegputzt\u201c \u2026 <\/p>\n\n\n\n
Trotz allem: G\u00fcnter Schr\u00f6der vermisst nichts, m\u00f6chte auch\nnicht tauschen, ist mit sich und seiner Welt im Reinen und zufrieden. F\u00fcr ihn\ndas Allerwichtigste: \u201eIch habe eine intakte Familie.\u201c Mit ihr wird er heute\nzurecht seinen Ehrentag genie\u00dfen und feiern d\u00fcrfen. Die Borussia blickt\nanl\u00e4sslich des 80. Geburtstags gerne und dankbar noch einmal auf seine gro\u00dfe\nKarriere im schwarz-wei\u00dfen Trikot mit dem goldenen \u201eB\u201c auf der Brust zur\u00fcck und\nschlie\u00dft sich auf herzliche Weise allen guten W\u00fcnschen an: Weiterhin\nGesundheit, Gl\u00fcck und Zufriedenheit, G\u00fcnter Schr\u00f6der \u2013 ad multos annos! (-jf-)<\/em>\n <\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"