Am Samstag zählt nur ein Sieg

Letzte Informationen vor der Partie der Borussia am 31. Spieltag im Ellenfeld gegen den starken Aufsteiger FV Schwalbach (Anstoß: 15.30 Uhr)

Unser Foto: Mit der ihm eigenen leidenschaftlichen Art hat Borussen-Coach Björn Klos unsere Mannschaft auf den Saisonendspurt eingeschworen: „Mentalität ist gefragt!“ (Foto:-jf-)

Von Jo Frisch

Das Hinspiel im Schwalbacher Jahnstadion gewann Borussia mit 2:1. Dabei standen die Weichen frühzeitig auf Sieg. Momo Diallo (12.) und Marco Dahler (20) trafen beide per Kopf zum 2:0. Borussias Abwehr erwies sich als sehr stabil, ließ wenig zu, lediglich Schwalbachs Torjäger Yannick Nonnweiler hätte nach 31 Minuten völlig freistehend einnetzen können. Mit der Vorgabe, das dritte Tor zu machen – „denn dann ist der Deckel drauf“, so Trainer Björn Klos – kam Borussia nach der Pause aus der Kabine. Doch das klappte nicht wie gewünscht, denn Schwalbach ergriff mehr und mehr die Initiative und drängte Borussia in die eigene Hälfte zurück. Aber die kämpferische Mentalität der Männer aus dem Ellenfeld wusste mehr als den Anschlusstreffer durch das erste Saisontor durch Schwalbachs Kapitän Sebastian Köhler (66.) zu verhindern. Im Gegenteil: Daniel Ruschmann und Jens Kirchen verpassten die Entscheidung (69.), dazu viel Pech, als ein wuchtiger Kopfball von Marco Dahler im letzten Moment auf der Torlinie abgewehrt wurde (79.). Und auch der eingewechselte Mehdi Lomma konnte in der Nachspielzeit alles klarmachen (90.+2). Borussia blieb mit dem fünften Sieg in Folge auf dem Vormarsch. „Die Jungs haben alles aus sich rausgeholt und ihre Aufgabe, drei Punkte zu holen, erfüllt“, bilanzierte ein sichtlich zufriedener Björn Klos nach den 90 Minuten.

Der Gegner FV Schwalbach genießt derzeit das „Abenteuer Saarlandliga“, wo der Aufsteiger erstmals in seiner fast 110jährigen Vereinsgeschichte spielt. Nach der souverän errungenen Meisterschaft in der Verbandsliga (24 Siege in 30 Spielen!) hat man sich im Jahnstadion „im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten sehr gut verstärkt“, so Trainer Jörg Schampel, für den von Anfang an das Ziel nur „Klassenerhalt“ lautete. Die Akklimatisierung in der neuen Liga gestaltete sich schwierig, erst am 6. Spieltag gelang mit dem 1:0 gegen Mitaufsteiger FSG Bous der erste Saisonsieg. Am Ende der Hinrunde rangierte Schwalbach mit 15 Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz. Doch man ließ sich nicht verrückt machen, stand fest zu Trainer Jörg Schampel, der auch in dieser kritischen Phase den Glauben an seine Spieler nie verlor: „Ich habe immer gewusst, dass in der Mannschaft viel Potential steckt!“ Und das konnte Schwalbachs Team, das im Schnitt knapp 24 Jahre alt ist, nach der Winterpause eindrucksvoll beweisen: Mit 20 Punkten findet sich der Neuling in der Rückrunden-Tabelle auf einem beachtlichen achten Platz wieder! „Meine Mannschaft hat einen Lernprozess durchlaufen und vor allem die individuellen Fehler reduzieren können. Mit den positiven Ergebnissen ist dann natürlich auch das Selbstvertrauen gestiegen“, analysiert Jörg Schampel den Aufschwung. Der Knackpunkt, so Schwalbachs Trainer, seien die Siege gegen die U23 des FC Homburg und in Köllerbach gewesen. Gut getan haben Schwalbach zweifellos auch die Winter-Verpflichtungen Robin Theobald und Florian Irsch, die vom VfB Dillingen ins Jahnstadion kamen und sich gleich ins Mannschaftsgefüge integrierten. „Beide haben nicht nur auf, sondern auch außerhalb des Platzes eine Führungsrolle übernommen“, so Jörg Schampel, der im Kampf um den Klassenerhalt vor allem auch auf die Tore von Yannick Nonnweiler baut: Der 23jährige Neuzugang, der vor Saisonbeginn vom luxemburgischen Erstligisten Titus Petange kam und zuvor schon viel Erfahrung in den Jugend- und Nachwuchsteams des Karlsruher SC, VfB Stuttgart, 1. FC Nürnberg und 1. FC Kaiserslautern gesammelt hat, ist eingeschlagen wie eine Granate und hat in 29 Spielen bereits 21mal ins Schwarze getroffen! Nach der Saison wechselt er allerdings zum Ligakonkurrenten nach Köllerbach.

Die Ausgangssituation lässt sowohl den Gästen aus Schwalbach als auch Borussia nicht mehr viel Spielraum zum Taktieren. Siege zählen! Schwalbach rangiert mit 35 Punkten derzeit auf Platz 14, die Abstiegsgefahr ist noch nicht gebannt. Man muss doch wieder zittern, da die letzten beiden Spiele in Friedrichsthal (0:5) und zuhause gegen den direkten Konkurrenten aus Mettlach (0:2) vergeigt wurden. „Wir haben kämpferisch nicht mehr dasselbe in die Waagschale geworfen wie zuvor“, moniert Jörg Schampel. 43 – auf diese Punktzahl würde Schwalbachs Trainer am Ende noch gerne kommen, „damit wären wir auf der absolut sicheren Seite!“ Vorteil Schwalbach im Kampf um den Ligaverbleib: Nach dem Gastspiel im Ellenfeld warten zwei Heimspiele hintereinander (gegen Brebach und Bübingen), ehe es zum Saisonfinale nach Homburg geht. Bei der Schwalbacher Heimstärke (26 von 35 Zählern holte man auf eigenem Platz, auswärts mit Siegen in Mettlach, Köllerbach und Lebach lediglich 9) sollte das anvisierte Ziel erreicht werden können. Einen „Bonus-Punkt“ aus dem Ellenfeld würde man natürlich liebend gerne mitnehmen – um das zu erreichen, dürfte Schwalbachs Taktik darin bestehen, aus einer verstärkten Defensive mit blitzschnellen Kontern Nadelstiche zu setzen. Das erwartet auch Borussen-Coach Björn Klos: „Der Gegner wird tief stehen und auf Fehler von uns warten. Schwalbach hat einige Akteure, die sehr schnell unterwegs sind, und zudem mit Yannick Nonnweiler einen Zielspieler mit großer, kräftiger Statur, der durchsetzungsfähig ist und weiß, wo das Tor steht. Aber wir haben uns unter der Woche im Training auf die Situation vorbereitet.“ Borussia steht also eine ganz ähnliche Partie ins Haus wie zuletzt im Ellenfeld gegen den SV Mettlach. „Da ist wieder Mentalität gefragt. In der finalen Phase der Saison kommt es nicht mehr auf taktische Spielchen an, sondern allein auf Einstellung und Wille, um in die Erfolgsspur zurückzukehren“, so Björn Klos, dem auch bewusst ist: Borussia ist im Kampf um den Platz an der Sonne nach zuletzt nur 7 Zählern aus 6 Spielen dringend auf einen „Dreier“ angewiesen! Vorteil Borussia: Unser Team steht derzeit auf Platz 2, der (wegen des Verzichts des TuS Herrensohr) zum direkten Aufstieg in die Oberliga berechtigt, und hat in den ausstehenden Spielen alles in eigener Hand! Aber Achtung: Die restlichen Partien haben es in sich: Nach dem Schwalbacher Gastspiel muss Borussia zum zweitstärksten Rückrundenteam nach Homburg, empfängt dann die abstiegsbedrohten Hasborner im Ellenfeld, ehe es am letzten Spieltag zum möglicherweise entscheidenden „Showdown“ nach Dillingen geht. Der VfB hat im Übrigen – ebenso wie Borussia, Auersmacher und Primstal – die Bewerbungsunterlagen für die Oberliga eingereicht. Herrensohr, Quierschied und Brebach dagegen verzichten definitiv. Der Kampf um die Oberliga wird also mächtig eng. Mit einem Sieg gegen Aufsteiger Schwalbach könnte Borussia eine gute Basis für die drei finalen Spiele legen, auch in punkto Selbstvertrauen!

Borussias Personalsituation ist nach wie vor angespannt. Gegen Schwalbach nach seiner roten Karte in Bübingen noch gesperrt, aber bei der U23 des FC Homburg wieder dabei ist Daniel Ruschmann. Die Befürchtungen auf einen Kreuzbandriss bei Giuseppe Vituzzi haben sich nicht bestätigt – „Pino“ erlitt in Brebach einen Innenbandriss im Knie, der nicht operiert werden muss, dennoch ist für ihn die Saison gelaufen. Gleiches gilt für Mohammed Benghebrid, der sich zusätzlich zur Adduktorenzerrung in Brebach bei einem Sturz einen Kahnbeinbruch an der Hand zuzog. Kamil Czeremurzynskis Einsatz gegen Schwalbach nach seinem in Bübingen erlittenen Nasenbeinbruch ist fraglich, er kann allenfalls mit einer Spezialmaske spielen. Da ist jetzt auch anderes Personal gefordert: Der 12. Mann! Wie heißt es so schön und treffend auf der facebook-Seite der „Schwarzen Teufel“: „Die Aufholjagd fordert ihren Tribut, die Jungs laufen auf der letzten Rille, sie brauchen uns mehr denn je. Immer wieder verletzte Spieler und andere Widrigkeiten. Aber es gab kein Jammern und kein Klagen, die Mannschaft hat sich nach oben gekämpft. Ist es jetzt nicht unsere verdammte Pflicht, die Jungs mit allem, was wir haben, zu unterstützen? Diese Mannschaft hat es verdient. Also los, Leute: Kommt alle zu unserer Borussia und helft mit!“

Schiedsrichter der Partie der Borussia gegen Schwalbach wird im Rahmen des internationalen Schiedsrichter-Austauschs das „Team Lothringen“ sein. Das Gespann leitete in dieser Saison schon einmal eine Partie im Ellenfeld: In Runde 15 spielte Borussia dabei am 28. Oktober 2017 2:2 gegen die U23 des FC Homburg.

1 Kommentar

  1. Wie immer ein toller Bericht von Jo.Ich wage mal ein Tip.Mit 4:0 werden wir die Schwalbacher in Richtung Lisdorfer Au schicken.

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